„Die Rechte“ spielt Polizei

Dortmund – Neonazis patrouillieren erneut bürgerwehrähnlich durch Dortmunder Straßen.

Donnerstag, 23. Juli 2015
Redaktion

Fotos, die der Dortmunder Kreisverband der Neonazi-Partei „Die Rechte“ per Facebook und auf einer seiner Internetseiten verbreitete, zeigen „Aktivisten“ des „Stadtschutzes“ bei ihren nächtlichen Streifzügen im Stadtteil Eving. Vorausgegangen waren dort zwei Überfälle auf Zeitungsboten. Nach eigenen Angaben sind die einheitlich mit gelben „Die Rechte“-T-Shirts bekleideten Neonazis vor allem in der Nähe einer Flüchtlingsunterkunft aktiv. „Neben dem Zeigen optischer Präsenz führten die Aktivisten auch Gefährdenansprachen bei potentiellen Kriminellen durch, die das Asylheim verließen und teilten diesen mit, dass sie im Visier stehen“ (Fehler im Original), heißt es in einem Bericht der Szene.

Nach dem Patrouillengang in der Nacht zum Donnerstag berichtete die Partei, man habe „einen PKW mit vier Schwarzafrikanern aufgespürt, die offenbar eine Kleingartenanlage aufsuchen wollten, in welche in der Vergangenheit mehrfach eingebrochen worden war“. In Eving sei die Kriminalität „explodiert“, begründet „Die Rechte“ ihre Aktion, mit der sie an ähnliche „Stadtschutz“-Auftritte im Sommer 2014 anknüpft: „Wo die Staatsmacht versagt, sind wir Bürger gefragt!“

Für Freitagabend meldete die Neonazi-Partei eine Kundgebung im nahe gelegenen Stadtteil Westerfilde an. „Sicherheit, Recht und Ordnung“ will die Partei, deren Kreisverband aus der militant-neonazistischen Gruppierung „Nationaler Widerstand Dortmund“ hervorgegangen ist, dort fordern. (ts)

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