Die Rechte: Nächster Landesverband bricht weg

Erst verließ der Bundesvorsitzende Christian Worch die von ihm gegründete Partei Die Rechte, wenig später schmiss der Landesvorstand Thüringen hin – nun sollen offenbar auch sämtliche Mitglieder aus Brandenburg der Neonazi-Partei den Rücken kehren. Es soll zurückgehen in alte Kameradschaftsstrukturen.

Dienstag, 16. Januar 2018
Redaktion
Die Rechte: Nächster Landesverband bricht weg
 Die Auflösungserscheinungen in den ostdeutschen Bundesländern scheinen sich für die rechtsextreme Splitterpartei Die Rechte fortzusetzen. Vor wenigen Tagen veröffentlichte Robert Gebhardt, zuletzt stellvertretender Landesvorsitzender Brandenburg, auf Facebook eine Ankündigung, dass der gesamte Landesvorstand und alle 36 Mitglieder zum Ende des Monats die Partei verlassen würden. Der Neonazi bemängelt, dass vom Bundesvorstand der Partei keine Unterstützung gekommen sei. „Wie auch in der NPD befinden sich im Bundesvorstand Personen, welche dieser gemeinsamen Arbeit im Weg stehen“, so Gebhardt. Die Führungsriege würde eher auf „Tuchfühlung mit gescheiterten nationalen Altparteien [gehen], statt die eigene auf Linie zu bringen.“ Zudem scheint sich der Verband hinter die ehemaligen Parteimitglieder aus Thüringen zu stellen. Die „öffentliche Rufmordkampagne“ gegen diese und der Verlauf des Parteitags, der den Rücktritt des bis dato Parteivorsitzenden Christian Worch zur Folge hatte, seien ausschlaggebend für die Entscheidung gewesen.


Der Noch-Landesvize Robert Gebhardt (Mitte) auf einer Kundgebung, Foto: Presseservice Rathenow

Viel Aktivität ist von der Gliederung ohnehin nicht ausgegangen. Gebhardt, der auch Mitglied des Kreistags Märkisch-Oderland ist, leite dem Verfassungsschutz zufolge sowohl den einzigen Kreisverband der Partei Die Rechte als auch die Kameradschaft „Märkisch Oder Barnim“ (KMOB). Im Jahr 2010 stand ein Verbot im Raum, die Gruppierung löst sich daraufhin offiziell auf, trat einige Jahre später erneut in Erscheinung, bevor 2014 der Kreisverband gegründet wurde. In eben jener Kameradschaft wollen die Neonazis laut Eigenaussage ihren „Kampf um Deutschland“ jedoch fortsetzen. Entgegengesetzt verlaufen derzeit die Aktivitäten einer Neonazi-Gruppe aus dem niedersächsischen Nordharz. Wie der Störungsmelder berichtet, habe das dortige „Kollektiv Nordharz“ seine Auflösung bekanntgegeben. Kurz darauf verkündete Die Rechte die Gründung eines „Großkreisverbands Süd-Ost-Niedersachsen“. Etliche der „Gründungsmitglieder“ seien zuvor in dem „Kollektiv Nordharz“ aktiv gewesen.
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