„Die Rechte“-Kandidaten an Überfall beteiligt
Dortmund – Der wegen Totschlags vorbestrafte Dortmunder Neonazi Sven K. muss erneut in Haft. Das Dortmunder Landgericht verurteilte ihn heute unter anderem wegen einer Attacke gegen ein linkes Szene-Lokal zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von drei Jahren und einem Monat.
In das Urteil wegen des Überfalls auf die Gaststätte im Dezember 2010 wurde eine frühere Strafe einbezogen: K. war erst im Januar letzten Jahres wegen eines brutalen Angriffs auf zwei türkischstämmige Jugendlichen (bnr.de berichtete) zu 21 Monaten Haft verurteilt worden. Etwas mehr als drei Jahre in Jugendhaft wandern soll ein weiterer Angeklagter, der bei diesen beiden Überfällen mit von der Partie war.
Wegen des Angriffs auf das Lokal und seine Gäste hatten sich anfangs insgesamt acht Männer und zwei Frauen vor dem Landgericht verantworten müssen. In einem Fall war das Verfahren eingestellt worden. Gegen sieben Angeklagte wurden bereits in der vorigen Woche die Urteile gesprochen: Ihre Verfahren endeten mit Geldstrafen, drei Bewährungsstrafen und einem Jugendarrest.
Funktionäre der Neonazi-Partei „Die Rechte“ hatten das nun zu Ende gegangene Verfahren in den letzten Monaten intensiv beobachtet. Und das mit Grund: Drei der vor einer Woche verurteilten Neonazis treten bei der Kommunalwahl am 25. Mai in Dortmund für die „Rechte“ an, eine von ihnen lediglich als Kandidatin einem Wahlbezirk, zwei aber auch auf der Reserveliste für die Stadtratswahl. (ts)