„Die Rechte“ expandiert in Bayern
Mit der Gründung eines neuen Kreisverbands in Bamberg setzt die neonazistische Partei „Die Rechte“ die Ausweitung ihrer Aktivitäten in Bayern kontinuierlich fort. Weitere lokale Niederlassungen sollen eigenen Angaben zufolge „in den kommenden Monaten“ etabliert werden.
Unter konspirativen Bedienungen hat die neonazistische Splitterpartei „Die Rechte“ (DR) am Sonntag im oberfränkischen Bamberg bei einer internen Veranstaltung einen neuen Kreisverband (KV) gegründet. Unter Anwesenheit von Philipp Hasselbach, dem maßgeblichen Kopf der Partei in Bayern, seien Neumitglieder „feierlich“ aufgenommen und eine Führungsriege für den Bamberger Ableger gewählt worden, heißt es in einem Bericht der Partei. Demnach ist ein sechsköpfiger Vorstand bestimmt worden, dem neben der Vorsitzenden und ihrem Stellvertreter auch vier Beisitzer angehören. Zu den „strategischen Zielen“, die der oberfränkische Kreisverband benennt, zählt bislang lediglich die Beteiligung bei den Kommunalwahlen im Jahr 2020.
Der Bamberger KV ist nach München und Nürnberg die mittlerweile dritte Niederlassung der Partei im Freistaat. Gegründet wurde der bayerische Ableger der „Rechten“ am 20. April 2014 in München von dem kurz zuvor aus der Haft entlassenen Neonazi Philipp Hasselbach. (bnr.de berichtete) Während sich die Aktivitäten der Neonazi-Partei in der Anfangszeit noch vor allem auf München konzentrierten, erweiterte die DR Anfang dieses Jahres mit der Gründung eines KV in Nürnberg sowie der jetzigen Gründung in Bamberg ihren Aktionsraum erstmals auch auf andere Regionen Bayerns.
Bei diesen drei Stützpunkten soll es nach Angaben der Partei aber nicht bleiben. In ihrem Bericht über die Bamberger Veranstaltung kündigte „Die Rechte“ bereits an, dass „in den kommenden Monaten […] bayernweit mit weiteren Gründungen zu rechnen“ sei. „DIE RECHTE entwickelt sich im Freistaat mit Kontinuität zu einem Faktor“, schreiben die Neonazis selbstbewusst, „den Freund und Feind auf dem Radar haben sollten.“ Tatsächlich ist „Die Rechte“ in der bayerischen Neonazi-Szene jedoch weitgehend isoliert und stößt gerade bei den einflussreichen militanten Aktivisten, die sich nach dem Verbot des Neonazi-Netzwerks „Freies Netz Süd“ in der Partei „III. Weg“ neu organisiert haben, auf massive Ablehnung. Grund hierfür ist die Personalie Hasselbach, der in diesen Kreisen aufgrund eines alten Dissens' bis heute als persona non grata gilt, der jeglicher Führungsanspruch abgesprochen wird. (bnr.de berichtete)