Deutschtümelnder Verein

Unter dem Motto „Deutsche Sprache und Deutschtum zuerst“ stand der diesjährige Verbandstag des rechtsextremen „Freundschafts-und Hilfswerkes Ost e.V.“ (FHwO).

Montag, 09. Dezember 2013
Anton Maegerle

„Deutsche helfen Deutschen“ lautet der Grundsatz des „Freundschafts- und Hilfswerkes Ost e.V.“ (FHwO).  Ziel des am 22. April 1991 von dem damaligen  NPD-Spitzenfunktionär Karl-Heinz Vorsatz als „Projekt patriotischer Deutscher, Einheimischer, Vertriebener und Flüchtlinge“ in Bremen gegründeten Vereins ist es, das „Deutschtum“ in den ehemals deutschen Ostgebieten zu erhalten. Kontaktierbar ist das FHwO per Postfachadresse im niedersächsischen Kurort Bad Bevensen (Landkreis Uelzen). Beim diesjährigen Verbandstag des FHwO wurde dazu aufgerufen, „dem Deutschtum und der deutschen Sprache die Treue zu halten“ und auch „in der Hilfe für die Landsleute jenseits von Oder und Neiße nicht nachzulassen“.

An der Spitze des Vereins steht seit 1994 der in Bad Bevensen wohnhafte Klaus Hoffmann, zugleich Ehrenvorsitzender der rechtsextremen „Schlesischen Jugend“ (SJ) . Der 1940 im damaligen Breslau geborene Hoffmann war früher zeitweilig Landesvize der NPD in Niedersachsen, Funktionär der „Arbeitsgemeinschaft Heimattreuer Verbände“ (A.H.V.) und niedersächsischer „Gauführer“ der neonazistischen „Wiking-Jugend“ (WJ).

Volkstreue Gedichte und Heimatlieder

Als Referenten waren beim FHwO-Verbandstag Ursula Bomba, Barbara Grass, Karl-Heinz Kuhlmann und Wolfram Schiedewitz zugegen. Bomba, aktives Mitglied des „Vereins Deutsche Sprache“ (VDS), rief die Anwesenden dazu auf, „stets selbst aktiv zu werden, um der Verhunzung unserer Sprache entgegenzuwirken“. Grass berichtete über die Autonomie Südtirols, „die auch ein Vorbild für die Autonomiebewegung in Schlesien sein könnte.“ Kuhlmann, Schirmherr des FHwO, beklagte in seinen Ausführungen die „Beschneidung der grundgesetzlich garantierten Meinungsfreiheit in der BRD“. Schiedewitz, Vorsitzender des extrem rechten „Vereins Gedächtnisstätte“, soll sich für finanzielle Zuschüsse durch das FHwO bedankt haben.

Neben dem Referatsreigen wurden auf dem Verbandstag Volks- und Heimatlieder gesungen und „volkstreue“ Gedichte vorgetragen.

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