„Bündnis für Heimat“

Der revanchistische Nachwuchs will zusammenarbeiten.

Donnerstag, 17. Juli 2008
Anton Maegerle

„In großer Sorge um das geschichtliche und kulturelle Erbe und die Zukunft der deutschen Heimatvertriebenenverbände“ haben die „Jungen Witikonen“ im „Witikobund e.V.“ und die Bundesgruppe der „Schlesischen Jugend“ am 19. Juni eine so genannte „Cannstatter Erklärung“ verabschiedet. Neben einer zukünftigen „engen und intensiven“ Zusammenarbeit wollen die beiden revanchistischen Nachwuchsorganisationen gemeinsame Tagungen und Veranstaltungen durchführen sowie Nachwuchs- und Mitgliederwerbung betreiben. Den „derzeitigen Kurs“ des Bundes der Vertriebenen (BdV) unter Führung der CDU-Bundestagsabgeordneten Erika Steinbach halten die Jungen Witikonen und die Schlesische Jugend für „falsch“. Appelliert wird in der „Cannstätter Erklärung“ an die Jugendverbände im Umfeld der Heimatvertriebenen – „denen ihre Heimat noch am Herzen liegt“–, sich dem „Bündnis für Heimat“ anzuschließen. In Planung für das Jahr 2009 sind Fahrten in die ehemaligen deutschen Provinzen Schlesien und Sudetenland.
Unterzeichnet wurde die „Cannstatter Erklärung“ von Christian Elser, Beauftragter der Jungen Witikonen, Marius Forsch, baden-württembergischer Landesvorsitzender des Witikobund, und von Gernod Kresse, Bundesvorsitzender der Schlesischen Jugend. Die Unterzeichner sind aus extrem rechten Zusammenhängen bekannt. Elser, vormals Landesbeauftragter der Deutschen Partei in Baden-Württemberg, ist derzeit für die Allianz DIE DEUTSCHEN aktiv. Frosch, Jahrgang 1981, war bislang unter anderem bei den Republikanern, der NPD, der Christlichen Mitte, dem Freundeskreis Jürgen W. Möllemann, der Deutschen Partei, dem „Kreis Christlicher Patrioten“ und der Bürgerbewegung pro Stuttgart aktiv. An der „Jungen Freiheit“ und deren Leserschaft schätzt Frosch, dass sie sich „vor nichts beugen, weder vor Tyrannenstühlen, vor Innenministern und vor Zentralräten.“ Kresse war einst Funktionär der NPD-Jugendorganisation JN in Niedersachsen. Er vertritt nach wie vor die Auffassung: „Schlesien bleibt unsere Heimat und unsere Identität“.

Kategorien
Tags