Braunes Brauchtum zum Jahresende
Am Wochenende soll in der geschichtsrevisionistischen Gedächtnisstätte Guthmannshausen ein zweitägiges Treffen mit Vorträgen stattfinden, abends die Wintersonnenwende gefeiert werden. Der Neonazi Tommy Frenck ruft für den 21. Dezember zu einem abendlichen Fackelmarsch nach Themar auf.
Die Wintersonnenwende markiert eigentlich kalendarisch betrachtet den Winteranfang, zählt in der rechtsextremen Szene aber zu den wiederkehrenden Terminen völkischer Brauchtumspflege. Angekündigt wird für den 16. und 17. Dezember eine entsprechende Zusammenkunft in der geschichtsrevisionistischen Gedächtnisstätte Guthmannshausen. Dort findet ein zweitägiges Treffen statt, bei dem unter anderem das „Reichbürger“-Thema „Staatsangehörigkeitsausweis – Sind wir Deutschen staatenlos?“ einen Programmpunkt darstellt. Als Referent dazu wird Manfred Rummel benannt, der mit dem identischen Vortragstitel bereits im Mai in Guthmannshausen aufgelistet war – an der Seite der Hamburger Szene-Anwältin Gisa Pahl. Am Samstagabend soll dann die Wintersonnenwende gefeiert werden.
„Tage der nationalen Bewegung“ in Themar
Rund 150 Kilometer südlich rührt ebenfalls in Thüringen Neonazi Tommy Frenck die Werbetrommel für eine Wintersonnenwendfeier am 21. Dezember. Der Gastwirt mobilisiert zu einem abendlichen Fackelmarsch, der an seiner Kneipe „Goldener Löwe“ in Kloster Veßra beginnen und ins nahe gelegene Themar führen soll. Dort soll es auf der von Frenck gepachteten Wiese, auf der im Juli bereits zwei große Rechtsrock-Festivals stattfanden, dann ein bis dato nicht näher beschriebenes Programm geben.
Aktuell hat Frenck im Beisein von NPD-Bundesorganisationsleiter Sebastian Schmidtke bereits bekannt gemacht, dass es nächstes Jahr am 8./9. Juni auf dem Areal in Themar eine zweitägige Kundgebung unter dem Motto „Tage der nationalen Bewegung“ geben soll. Mit seinem Vorstoß bei der Bundestagswahl, seine Stimme der AfD zu geben, hatte Frenck sich gerade in den Reihen der Nationaldemokraten nicht unbedingt beliebt gemacht. (hf)