Braune Demo-Aktivitäten in der Pfalz
Für Samstag kündigt die Kameradschaft „Nationaler Widerstand Zweibrücken“ Kundgebungen in Contwig, Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken an. Auch die Splitterpartei „Die Rechte“ will sich daran beteiligen.
Die seit 2003 bestehende Neonazi-Kameradschaft „Nationaler Widerstand Zweibrücken“ (NWZ) mobilisiert für den 4. Juli zur Teilnahme an einem Kundgebungsmarathon mit Stationen in gleich vier Städten in der Pfalz. Als Anlass für die über vierstündige Demo-Tour summieren die Organisatoren unterschiedlichste Themen: „Denkmäler stürzen“, „Lockdown“ und „Krawalle Stuttgart“.
Neonazi-Dreiklang mit personellen Überschneidungen
Auch die braune Splitterpartei „Die Rechte“ (DR) mit ihrem Südwest-Ableger und ihrem Vorsitzenden André Millenautzki kündigt an, sich an dem Protest hintereinander in Zweibrücken, Contwig (Landkreis Südwestpfalz), Pirmasens und Kaiserslautern zu beteiligen.
Die Aktionsform ist keinesfalls neu. Immer wieder suchen NWZ, dazu die 2018 aus der Taufe gehobene „Kameradschaft Rheinhessen“ sowie DR-Mitglieder im Schulterschluss den Weg auf die Straße. Dass dabei manchmal nicht einmal ein Dutzend Teilnehmer zusammenkommen, hindert die braunen Aktivisten nicht am Tatendrang. Dabei tauchen in der Regel die immer wieder identischen Großtransparente des Neonazi-Dreiklangs auf, bei dem es zudem personelle Überschneidungen gibt. So ist bei fast allen Aufzügen der DR-Aktivist Florian Grabowski beteiligt.
Gedenken an Rudolf Heß am 15. August
Am 29. Februar gab es vom NWZ eine zusammenhängende „Fahrt der Erinnerung“ mit Stopps in Homburg, Neunkirchen und Kaiserslautern. NWZ musste zwar wegen Corona am 14. März auf seinen jährlichen Fackelmarsch in Zweibrücken verzichten, man konnte aber trotzdem noch einen Liederabend mit „Renitenz“, bürgerlich Daniel Strunk, veranstalten. Es folgten seitdem bereits Mahnwachen am 20. April in Zweibrücken und Kaiserslautern, am 8. Mai ein Aufmarsch in Bretzenheim (Bad Kreuznach), die Präsenz beim „Tag der deutschen Zukunft“ am 6. Juni in Worms und eine selbst ernannte, mittlerweile jährlich ritualisierte „Tour der Gerechtigkeit“ am 20. Juni mit Stationen diesmal in Rockenhausen, Kirchheimbolanden und Eisenberg (alle Donnersbergkreis).
Und der Demo-Reigen soll fortgeführt werden. Für den 15. August in Ingelheim wird bereits Flyer-Werbung betrieben. Unter dem Motto „Recht statt Rache“ will man dann dem Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß zu dessen Todestag (15. August 1987) gedenken, wie es an gleicher Stelle bereits im vergangenen Jahr geschehen ist.