Boxverein: Neonazi trainiert Jugendliche mit Migrationshintergrund
"Auf eine gemeinsame Zukunft" - Die Boxabteilung postet ein Foto mit dem Neonazi, Foto: Screenshot
„Wir gratulieren dir und freuen uns auf eine gemeinsame Zukunft“, heißt es auf der Seite der Boxabteilung des SV Einheit Güstrow e.V. Die Zeilen sind gerichtet an David Mallow, der zuvor die C-Lizenz bestanden hat und seit Februar offenbar als Boxtrainer aktiv ist. Seitdem wurden mehrere Fotos und Videos veröffentlicht, auf denen der Neonazi zu erkennen ist, umgeben von mehreren Jugendlichen.
Auffällig ist, mehrere der Kinder haben einen Migrationshintergrund, dies bestätigen zudem mehrere Personen. Finanzielle Unterstützung bekommt der SV Einheit Güstrow u.a. vom Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern e.V., dem Dachverband für organisierten Sport. Unter den Förderrichtlinien werden dort auch integrative Maßnahmen aufgeführt, Vielfalt und interkulturelle Kompetenzen sollen so thematisiert werden.
Mallow (links) nahm 2017 an einer Störaktion einer DGB-Demo teil Vor allem ist der rechtsextreme Boxtrainer jedoch für seine Aktivitäten im Bereich des Kampfsport bekannt. So gründete der „Aktionsblog“ vor einigen Monaten mit „Baltik Korps“ einen laut Eigenaussage „sportlichen Arm unseres Netzwerkes“. So will man sich gegen „den kranken Geist der einhergehenden Gesellschaft (…) stellen, der sich durch eiserne Machteliten und Ströme fremder Ethnien, inmitten unseres Seins manifestiert hat.“ Das selbsternannte Ziel der Gruppierung: „Nur ein Volk, das rein und gesund ist, kann leben, hat eine Berechtigung weiter zu leben, hat das Recht, Kinder, gesunde Kinder, in die Welt zu setzen!“ Mitglieder der Neonazi-Kampfsport-Truppe trainierten erst kürzlich im Thinghaus in Grevesmühlen, seit Monaten laufen Mallow und weitere Anhänger zudem auf den Demonstrationen der AfD in Rostock mit. Ein Problem damit scheint dort niemand zu haben, obwohl aus dem Kreis bereits mehrfach Medienvertreter bedroht wurden.
„Heldengedenken“ und Störaktionen
Wie lässt sich dies vereinen mit dem Engagement Mallows außerhalb des Vereins? In der Rostocker Neonazi-Szene in der Kampfsportler bereits seit Jahren aktiv. Er wird der Gruppierung „Aktionsblog“ zugerechnet, die zuvor unter dem Label „Nationale Sozialisten Rostock“ firmierte, der Kameradschaft werden im aktuellen Verfassungsschutzbericht über zwei Seiten gewidmet. Mallow ist oft maßgeblich an der Organisation und Durchführung vieler Aktionen der Neonazi-Gruppierung beteiligt. Am 1. Mai 2017 befand er sich unter einer Gruppe Rechtsextremer, die in Rostock eine DGB-Demo störte. Am Volkstrauertag 2017 versammelten sich rund 30 Neonazis auf dem städtischen Friedhof für ein „Heldengedenken“ - Mallow verlas Gedichte mit eindeutiger Ausrichtung.Mallow (links) nahm 2017 an einer Störaktion einer DGB-Demo teil Vor allem ist der rechtsextreme Boxtrainer jedoch für seine Aktivitäten im Bereich des Kampfsport bekannt. So gründete der „Aktionsblog“ vor einigen Monaten mit „Baltik Korps“ einen laut Eigenaussage „sportlichen Arm unseres Netzwerkes“. So will man sich gegen „den kranken Geist der einhergehenden Gesellschaft (…) stellen, der sich durch eiserne Machteliten und Ströme fremder Ethnien, inmitten unseres Seins manifestiert hat.“ Das selbsternannte Ziel der Gruppierung: „Nur ein Volk, das rein und gesund ist, kann leben, hat eine Berechtigung weiter zu leben, hat das Recht, Kinder, gesunde Kinder, in die Welt zu setzen!“ Mitglieder der Neonazi-Kampfsport-Truppe trainierten erst kürzlich im Thinghaus in Grevesmühlen, seit Monaten laufen Mallow und weitere Anhänger zudem auf den Demonstrationen der AfD in Rostock mit. Ein Problem damit scheint dort niemand zu haben, obwohl aus dem Kreis bereits mehrfach Medienvertreter bedroht wurden.