Auslöschung der „weißen Rasse“ durch Juden - Wie Parteifunktionäre Horst Mahler huldigen

Am Ende waren es gerade mal 23 Demonstranten, die sich am Ungarischen Generalkonsulat in München einfanden. Aufgerufen hatte die Partei Die Rechte, die Münchner NPD schloss sich an. Das beschreibt dann auch etwa das Teilnehmerspektrum. Ein Grüppchen, das den harten Kern der Münchner Pegida-„Spaziergänger“ ausmacht, fand sich nach der versuchten Störung einer Festzeltveranstaltung mit Kanzlerin Angela Merkel früher am Tag ebenfalls ein. Dass der Münchner Ableger von Pegida nurmehr ein Bestätigungsfeld extrem Rechter ist, ist schon länger bekannt. Die Huldigung für einen notorischen Leugner der Shoah passt da ganz gut ins Bild.
Der Dritte Weg beteiligte sich hingegen nicht. Die Partei mit den unzähligen Aktivisten des verbotenen Freien Netz Süd zog es vor, Briefe an die diversen Vertretungen Ungarns in Deutschland zu schreiben. Mit Philipp Hasselbach und Karl Richter traten in München zudem zwei Redner auf, die in den Reihen des Dritten Wegs seit Längerem nicht gerade wohl gelitten sind.
Rasender Antisemit ein „glühendes Vorbild“
Hintergrund der Aktion ist die Inhaftierung des früheren RAF-Terroristen in Ungarn nach dessen Flucht vor der deutschen Justiz. Eigentlich war die Verbüßung der Resthaftstrafe schon zur Bewährung ausgesetzt, doch die Auftritte des Antisemiten führten zum Widerruf der Haftaussetzung. Wirklichkeitsfremd, wie selbst der frühere NPD-Landesvorsitzende Karl Richter konstatierte, soll Mahler auf Asyl in Ungarn gesetzt haben. Für den ersten Redner Philipp Hasselbach, Landesvorsitzender der kaum noch aktiven Kleinstpartei Die Rechte, war der Holocaust-Leugner ein „glühendes Vorbild“, weil dieser ausspreche, was „viele Menschen in Deutschland denken“ würden, denn er habe mit dem „Schuldkult und Nationalmasochismus“ Schluss gemacht. Angeblich ginge es nur um ein kritisches Hinterfragen.
NPD-Politiker Karl Richter als einer der Redner auf der Kundgebung für Horst Mahler; Foto: Thomas Witzgall
Neonazis wollen für Mahlers Kosten aufkommen
Die extreme Rechte wäre nicht die extreme Rechte, würde sie nicht auch noch das Thema Asyl mit einigen rassistischen Statements füllen. So wollen Mahlers Anhänger für den Fall, dass er in Ungarn bleiben dürfe, für dessen Unterhalt aufkommen. Er würde damit – so das präsentierte Bonbon vor dem Konsulat – nicht wie die ganzen „Scheinasylanten und Wirtschaftsflüchtlinge“ dem ungarischen Volk auf der Tasche liegen. Hasselbach ging auch noch dem ungarischen Ministerpräsidenten um den Bart. Orbán habe die Grenzen Europas mit Internierungslagern und anderen Mitteln hervorragend und vorbildlich geschützt und solle nun auch die Meinungsfreiheit schützen. Von all dem Trubel dürfte aber am Sonntag in dem Konsulat kaum jemand etwas mitbekommen haben und auch Laufkundschaft erreichten die Neonazis mit ihre Versammlung zu gut wie keine.Parallel dazu gab es ähnliche Veranstaltungen in Düsseldorf. Dort sollen es um die 50 Demonstranten gewesen sein, in Erfurt und Berlin vor der Botschaft etwa 40. Hasselbach sprach noch von bundesweiten Banner- und Aufkleberaktionen „überall im Land“. Er drohte damit, so lange demonstrieren zu wollen, bis ihre Forderung umgesetzt sei. Bei ihm ist dies eine altbekannte Aussage, die schon in einigen Kommunen gefallen ist, auch welchen, die danach nie wieder von Hasselbach & Co. besucht wurden.Kundgebungszahlen für die heutigen bundesweiten Nazi-Kundgebungen für Horst #Mahler:
— leftpictures (@left_pictures) 28. Mai 2017
Berlin: 50
Düsseldorf: 50
Erfurt: 30
München: 20
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