Aus Fremdenhass gemordet?

Der schwedische Heckenschütze Peter Mangs muss sich ab 14. Mai vor dem Malmöer Gericht verantworten. Ihm werden drei Morde und zwölf Mordversuche vorgeworfen.

Mittwoch, 09. Mai 2012
Anton Maegerle

Staatsanwältin Solveig Wollstad vom Malmöer Amtsgericht hat jetzt Anklage gegen den 40-jährigen Heckenschützen Peter Mangs erhoben. Mangs soll aus Fremdenhass vom Jahr 2003 an drei Morde und zwölf Mordversuche in der südschwedischen 300 000 Einwohner zählenden Stadt Malmö verübt haben. Am 6. November 2010 wurde Mangs verhaftet.

Die meisten von Mangs’ Opfern, auf die er aus dem nächtlichen Hinterhalt geschossen hatte, waren Personen mit Migrationshintergrund.  Malmö hat einen Ausländeranteil von rund 30 Prozent. Auf Mangs’ Computer konnten die Fahnder fremdenfeindliches Material sicherstellen. Rekonstruiert werden konnte auch, dass Mangs auf rechtsextremen Homepages surfte.

„Solidarische Grüße nach Schweden“

Die rassistisch motivierte Anschlagsserie von Mangs kommentierte die nordrhein-westfälische Neonazi-Gang „Nationale Sozialisten Olfen“ zustimmend, der „Mann (würde) seine Ablehnung gegenüber Überfremdung und Rassenschande auf eine ganz besondere Art und Weise“ mitteilen: „Es gibt einen Punkt im Leben, an dem ein Mensch nicht mehr stillschweigend etwas hinnehmen kann. Anscheinend ist dieser Punkt bei diesem Schweden, welcher laut Polizei seit Oktober 2009 auf Neger und Rassenschänder schießt, schon längst erreicht. Der Überfremdung entgegentreten, sollte auch in Deutschland für jedermann zur Pflicht werden. Ob auch bald hier Schüsse Fallen bleibt offen.“ (Fehler im Original) Die Neonazis schließen ihren Text mit „solidarischen Grüßen nach Schweden“.

Der norwegische Rechtsterrorist Anders Breivik, der zur Zeit in Oslo vor Gericht steht, nannte Mangs mehrfach als Verbündeter im Kampf für die „nationalistische Revolution“,

Mangs’ Terrortaten erinnern an den Serienkiller John Ausonius, der 1991/92 aus Fremdenhass mordete. Ausonius hatte dunkelhäutige Personen in Stockholm und der nahe gelegenen Universitätsstadt Uppsala niedergeschossen. Eines der Opfer starb, zehn weitere Opfer wurden zum Teil schwer verletzt. Bei seinen Attentaten benutzte Ausonius ein Gewehr mit einem Laser-Suchstrahl, weswegen er in der Presse „Lasermann“ genannt wurde.

Der Prozess gegen Mangs soll am 14. Mai beginnen und Mitte Juli enden.

 

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