Corona-Proteste
Aufforderung zu Straftaten: „Captain Future“ zu Geldstrafe verurteilt
Der häufig als „Captain Future“ auftretende Corona-Verharmloser Michael Bründel ist wegen Landfriedensbruchs und öffentlicher Aufforderung zu Straftaten zu einer Geldstrafe verurteilt worden.
Wie eine Sprecherin des Gerichts ENDSTATION RECHTS. bestätigte, wurde Bründel am 18. November durch das Amtsgericht Tiergarten wegen Landfriedensbruchs, öffentlicher Aufforderung zu Straftaten, Anstiftung zum Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte sowie zum tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte zu einer Geldstrafe von 2.100 Euro – 140 Tagessätzen à 15 Euro – verurteilt.
Er soll am 1. August 2021 von der Polizei in der Berliner Länderallee eingekesselte Versammlungsteilnehmer dazu aufgefordert haben, die Kette zu durchbrechen. Bründel liefert selbst in dem Video entsprechende Belege, die das Geschehen zeigen sollen.
„Schieben, schieben“
„Wenn ihr einfach losgeht, dann haben die hier keine Chance mit ihrer Kette. Ihr seid viel mehr. Ihr könnt dann einfach losgehen“, hört man Bründel, an dem Tag nicht in seinem typischen „Captain Future“-Kostüm unterwegs, im Video durch ein Megafon sagen. Er selbst stand außerhalb des Kessels.
Seine die Aufforderung relativierenden Bemerkungen werden von den umstehenden Personen nicht ernst genommen und mit Gelächter bedacht. Nach einem Schnitt hört man deutlich seine Stimme: „Schieben, schieben“. Der von Bründel selbst gezeigte Zusammenschnitt u.a. mit Material von RT Deutsch vermittelt den Eindruck, dass er damit das Signal zum Durchbrechen gegeben hatte. Kurz darauf ist in der Tat zu sehen, wie genau das passiert.
Anzahl Tagessätze erhöht
Zur Abwehr der Angriffe soll die bedrängte Polizeieinheit aus Niedersachsen laut Tweet der Berliner Polizei Reizstoffe und Schlagstöcke eingesetzt haben. Ein als Zeuge aussagender Beamter habe laut Bründel von sechs verletzten Polizisten gesprochen. Er vermutet darin auch den Grund, weshalb seine Strafe von 120 auf 140 Tagessätze erhöhte wurde. Die Verteidigungsstrategie seiner Anwälte habe in erster Linie darin bestanden, den Einsatz als unrechtmäßig hinzustellen. Dem ist das Gericht nicht gefolgt. Bründel, der von einem weiteren Prozess gegen ihn berichtet, hat laut eigener Aussage bereits Berufung eingelegt.
Mit 140 Tagessätzen würde die Strafe ins Führungszeugnis eingetragen, was landläufig als „vorbestraft“ gilt. Er befürchtet zukünftig ein schärferes Vorgehen der Polizei gegen ihn. Er bittet deshalb um Spenden.
Bründel und seine „Freedom Parade“ hatten sich immer wieder bei Verstößen gegen Corona-Auflagen gefilmt, etwa in Supermärkten oder in Straßenbahnen und Bussen. Laut Tagesspiegel mit Bezug auf die Welt am Sonntag hätte die Bahn sogar ein bundesweites Zugverbot gegen die Gruppe verhängt.