Auf rechten Abwegen
Hessischer CDU-Nachwuchspolitiker musste seinen Hut nehmen, nachdem öffentlich bekannt wurde, dass er für extrem rechte Periodika zur Feder greift.
Der 29-jährige Riedstädter CDU-Kommunalpolitiker Sebastian Pella ist aus der CDU ausgetreten und hat damit seine Ämter in der Partei verloren. Zuvor wurde öffentlich bekannt, dass Pella, bislang CDU- und Junge Union-Vorstandsmitglied, CDU-Stadtverordneter und Mitarbeiter des CDU-Landtagsabgeordneten Günter Schork, seit Jahren als Autor in extrem rechten Periodika vertreten ist. Dazu gehörten „eigentümlich frei“, „Sezession“, „Preußische Allgemeine Zeitung“ und „Neue Ordnung“, berichtete der Hessische Rundfunk.
Pella war allerdings auch Autor für die geschichtsrevisonistische Vierteljahresschrift „Deutschland in Geschichte und Gegenwart“ (DGG) aus dem Hause des rechtsextremen Grabert Verlags sowie das FPÖ-nahe Moantsmagazin „Die Aula“. Einem Datenhack von internen NPD-Mails ist ferner zu entnehmen, dass Pella per Mail am 20. Juli 2007 bei der rechtsextremen Partei unter anderem den „Deutsche Stimme“-Katalog bestellte.
„Beste Wünsche“ an Andreas Mölzer
Für Schlagzeilen hatte Pella, Unterzeichner des „Appells ‚Kritische Solidarität mit Martin Hohmann’“, zuletzt im September 2010 gesorgt. In einem Leserbrief für das Anzeigenblatt „Ried Information“ nahm er Stellung zum Hungerstreik von psychisch kranken Straftätern der forensischen Psychiatrie in Riedstadt. Die Hungerstreikenden brandmarkte der damalige CDU-Nachwuchspolitiker dabei als „Bestien“.
Im Jahr 2007 übermittelte Pella, laut Eigenangabe damals „freier Autor und angehender Historiker“, dem österreichischen Rechtsextremisten Andreas Mölzer „die besten Wünsche“. Grund von Pellas Solidaritätsbekundung für den einschlägig bekannten FPÖ-Politiker war die seinerzeitige Aufkündigung von Mölzers Mitarbeit für die „Junge Freiheit“ (JF) durch letztere. Pella an Mölzer: „Das heuchlerische Vorgehen Dieter Steins (JF-Chefredakteur; Anm.d.Red.), der diese zeitgeistkonforme Ausgrenzung sonst kritisiert und nun selbst anwendet, veranlasst mich zu einer Protestnote sowie der Kündigung meines Abonnements.“
Nach seinem Parteiaustritt aus der CDU verkündete Pella, dessen Privatadesse sich auch in der Datenbank des Modelabels „Thor Steinar“ befindet: „Zu keiner Zeit hatte ich Kontakte in rechtsextreme Kreise! Dieser Vorwurf ist absurd, ehrverletzend und verleumderisch!“