Abfuhren für Thor Steinar in Berlin
Berlin – Gleich zwei Niederlagen innerhalb weniger Tage mussten Thor Steinar-Läden in Berlin einstecken.
So überraschend der Laden „Nordic Brands“ im Westberliner Europacenter eröffnete, so schnell war das Geschäft, welches Thor Steinar in seinem Sortiment führte und das alte Logo der Marke in der Außenreklame hatte, wieder Geschichte. Das Center-Management war schnell juristisch eingeschritten.
Erst am 2. Dezember hatte die Thor Steinar-Firma SkyTec ebenfalls eine juristische Niederlage vor dem Berliner Landgericht eingefahren. SkyTec betreibt den Thor Steinar- Laden „Tromsö“ in Berlin-Friedrichshain. Dieser war wie viele andere Thor Steinar-Geschäfte im Bundesgebiet gekündigt worden, nachdem die Vermieter mitbekamen, wer sich bei ihnen eingemietet hat. Im August 2010 stellte der Bundesgerichtshof fest, dass die Kündigung der Thor Steinar Läden „Tönsberg“ in Berlin und in Magdeburg „wirksam wegen arglistiger Täuschung gemäß § 123 Abs. 1 BGB“ sei, da die Vermieter nicht über den Verkauf der bei Rechtsextremisten beliebten Modemarke Thor Steinar informiert wurden.
Im „Tromsö“ verhielt es aber sich nach Auskunft des Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg anders. In einem Bewerbungsschreiben für den „Tromsö“ war unter anderen Marken auch Thor Steinar angegeben worden. Nach Ansicht der Vermieter hätte SkyTec aber auf das Konfliktpotenzial um Thor Steinar hinweisen müssen. Das Landgericht folgte der Argumentation der Vermieter und legt so das BGH-Urteil zum „Tönsberg“ weit aus. Es ist davon auszugehen, dass dieser Streit, wie in anderen Verfahren um Thor Steinar, in einer nächsten Instanz weitergeführt wird. (fk)