„Abendlandretter“ marschieren in Essen

Essen – Mehr als 50 Mal organisierte der NRW-Ableger der selbst ernannten „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ in den letzten Monaten Veranstaltungen am Duisburger Hauptbahnhof. Einer der Redner dieser Aktionen will nun offenbar das Konzept auf seine Heimatstadt Essen übertragen.

Dienstag, 12. April 2016
Redaktion

Holm Teichert gehört zu den Organisatoren, die für Mittwochabend zu einer Kundgebung unter dem Motto „Essen gegen Politikwahn“ aufrufen. Mit 300 Teilnehmern rechnen sie. Eine direkte Nähe ihrer Veranstaltung zu Pegida bestreiten die Veranstalter auf ihrer Facebook-Seite, dem wichtigsten Instrument ihrer Mobilisierung: „Weder Pegida Dresden, Pegida NRW oder sonst ein Ableger dieser Bewegung hat unsere Veranstaltung geteilt, gelikt oder gar Unterstützung angeboten bzw. geleistet.“

Und auch eine Konkurrenz zu den fast jeden Montag stattfindenden Duisburger Aktionen mit zuletzt wieder rund 250 Teilnehmern soll Essen nicht bilden. Wie die WAZ berichtete, wollen die Organisatoren zunächst die Resonanz auf den ersten Auftritt in Essen abwarten und danach über mögliche Wiederholungen, eventuell im Monatsrhythmus, nachdenken.

Teichert war für die rechtspopulistische Partei „pro NRW“ in die Bezirksvertretung der Essener Innenstadt gewählt worden. Aus der Partei, die ihn allerdings auf ihrer Internetseite immer noch als Vorstandsmitglied führt, ist er offenbar ausgetreten. Auch in den Unterlagen der Stadt wird er inzwischen als Fraktionsloser geführt. (rr)

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