Brückenschlag
NPD/DS: „Netzwerktag“ mit Kadern aus den Spektren der extremen Rechten
Die NPD-Zeitung „Deutsche Stimme“ (DS) will im September im „Raum Eisenach“ einen „Netzwerktag“ abhalten. Auch ehemalige AfD-Vertreter wie Mandic und Augustin sollen teilnehmen.

Die NPD und deren Parteiorgan „Deutsche Stimme“ (DS) kündigen für den 10. September einen „Netzwerktag“ in Eisenach an. Dieser richte sich gegen die „Zersplitterung“ der „nationalen, heimattreuen und patriotischen Kräfte“ und wird als „erste[r] Kongress dieser Art“ beworben. Somit folgt die NPD einer Strategie, die sie nach ihrem Bundesparteitag skizzierte. Fortan, hieß es im Mai, verstehe die NPD sich „als Netzwerker, Dienstleister, punktueller Bündnispartner und regionaler Motor von Bürgerprotesten und regierungskritischen Initiativen“.
Angelehnt an die „Freien Sachsen“ sieht die NPD sich wohl als zweite Speerspitze in der Netzwerk- und Bündnisarbeit. Bezüglich der rechtsextremen Regionalpartei stellt die DS in ihrer Werbung für den „Netzwerktag“ fest, diese sehe sich „gar nicht in erster Linie als Partei, sondern eher als Protestbewegung“. Die „Freien Sachsen“ bemühten „sich um politische Graswurzelarbeit“ und fungierten „als Netzwerkplattform für heimattreue Gruppierungen und Einzelaktivisten“. Offenbar glaubt die NPD nun, das Konzept für ganz Deutschland adaptieren zu können.
Mandic, Krolzig, Augustin, Schneiders
Besagtes Treffen in Eisenach könnte ein Auftakt für diese Strategie sein. Neben NPD-Parteichef Frank Franz sollen auf dem „Kongress“ auch der ehemalige AfD-Lokalpolitiker und „Volksanwalt“, Dubravko Mandic (Freiburg), der ehemalige Vorsitzende der AfD in Mecklenburg Vorpommern, Dennis Augustin (Ludwigslust), und der Funktionär der „Die Rechte“ (DR), Sascha Krolzig (Dortmund), anwesend sein. Sie alle werden angekündigt in einem Programm-Flyer für Interessierte.
Krolzigs „Sturmzeichen-Verlag“, in dem etwa die Zeitung „N.S. heute“ erscheint, wird auf der „Ideenbörse“ und bei den „Projektvorstellung[en]“ ebenso angekündigt, wie er Verein „Flieder Volkshaus“ (Eisenach). Auch das Medienportal „FSN-TV“ soll vor Ort sein. Unter dem Label Musik wird unter anderem „Proto NDS“ angekündigt. Dabei handelt es sich um einen vor Jahren noch prägenden Aktivisten bei der „Identitären Bewegung“ (IB) in Nordrhein-Westfalen. Kai N., der nun im Raum Bautzen leben soll, schuf einst mit Chris Ares das Label „Neuer Deutscher Standard“ (NDS) für „identitären“, neurechten HipHop.
Heterogene Netzwerke und Modernisierung
Angekündigt werden für den 10. September drei Podiumsdiskussionen zu den Themen heterogene Netzwerke, Modernisierung der alten Rechten und über den Sinn von Parteien im „Widerstand“. Neben den schon erwähnten sollen dabei unter anderem auch anwesend sein DS-Chefredakteur Peter Schreiber und die Szenenanwältin Nicole Schneiders (Ettlingen). Angekündigt werden auch der Autor – bis 2020 noch Mitglied der Die Linke – Jens Woitas (Wolfsburg) und der frühere DR-Multifunktionär Michael Brück. Brück war von Dortmund in Richtung Chemnitz umgezogen und ist nun bei den „Freien Sachsen“ aktiv.