Kategorie C: Rücktritt vom Rücktritt
Die aufgelöste rechtsextreme Hooligan-Band „Kategorie C“ will wieder Musik machen und auftreten. Dies teilte Sänger Hannes Ostendorf nun in einem Video eines Medienaktivisten aus der Szene mit.
Ursprünglich hatten Kategorie C (KC) 2019 auf dem vom Neonazi und NPD-Funktionär Thorsten Heise organisierten „Schild & Schwert“-Festival in Ostritz ihr Abschiedskonzert gespielt. Aktiv blieben Musiker der Band gleichwohl noch eine geraume Zeit mit Auftritten bei „Balladen“-Abenden. Ostendorf veröffentlichte unter dem Namen „Hannes“ weiter Songs und veröffentlichte mit anderen Musikern der Rechtsrock-Szene noch ein „Corona-Lied“. Ein offenbar profitabler Online-Fan-Shop mit Merchandise und Tonträgern von KC und anderen Musik- und Bandprojekten Ostendorfs wird bis heute weiter betrieben, so als habe sich KC nie aufgelöst.
Vernetzungstreffen in Mecklenburg-Vorpommern
In einem Video mit dem YouTuber „Aktivist Mann“ teilte Ostendorf nun mit, dass sich KC wieder zusammengefunden habe und auch Auftritte anvisiere. Dazu hätten sich die Musiker vor zwei bis drei Wochen entschieden. Man könne die Fans in dieser schwierigen Zeit nicht alleine lassen, sagte Ostendorf. Konzerte seien natürlich nur möglich, wenn diese „Fake-Corona-Zeit“ ein Ende habe. Zustande kam das Interview am Osterwochenende am Rande eines Vernetzungstreffens rechter bis rechtsextremer Medienaktivisten in einem Musikstudio in Ribnitz-Damgarten (Mecklenburg-Vorpommern). Seitdem kündigen Teilnehmer des Treffens ein gemeinsames „Projekt“ an, mit dem sie bald an die Öffentlichkeit treten wollen.
KC hatte vor Jahren den Soundtrack der „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) abgeliefert. Im Zuge der Proteste gegen die Corona-Schutzmaßnahmen hatten Ostendorf und HoGeSa 2020 versucht, sich etwa in Düsseldorf offiziell der Bewegung anzunähern. Auch neue Aussagen des Sängers lassen darauf schließen, dass er die Proteste als Musiker aber auch im Sinne von HoGeSa weiterhin personell oder durch Aufrufe unterstützten will.