„Die Rechte“ inszeniert Schlageter-„Gedenken“
Düsseldorf – Unter dem Label „parteifreier“ Neonazis wurden im Rheinland in früheren Jahren „Gedenkfeiern“ für den 1923 unter anderem wegen der Organisation von Sprengstoffanschlägen hingerichteten Freikorpsangehörigen Albert Leo Schlageter organisiert – diesmal führten Funktionäre der Neonazi-Partei „Die Rechte“ (DR) Regie.
Knapp 50 Neonazis kamen am Sonntagnachmittag zu der Kundgebung an einem „Kriegerdenkmal“ in Düsseldorf. Geleitet wurde die Veranstaltung von dem zur DR gewechselten früheren stellvertretenden NPD-Kreisvorsitzenden Manfred Breidbach. (bnr.de berichtete) Neben Breidbach traten zwei Ex-Mitglieder von verbotenen Neonazi-Organisationen als Redner auf, die inzwischen Funktionen bei der „Rechten“ innehaben: Andre Plum, der bis zu deren Verbot der „Kameradschaft Aachener Land“ zugerechnet wurde und nun dem Aachener DR-Kreisverband vorsitzt, sowie Michael Brück, einst beim „Nationalen Widerstand Dortmund“ aktiv und nun stellvertretender Landesvorsitzender der DR. Beide stehen auch auf der Landesliste der Partei für die Bundestagswahl im September. (bnr.de berichtete) Vierter Redner war Lukas Bals vom Wuppertaler DR-Kreisverband.
Ungeachtet der Bemühungen der NPD-Spitze, sich von der Konkurrenzpartei abzugrenzen, nahm erneut einer ihrer Funktionäre an der DR-Veranstaltung teil: Hans-Jochen Voß, Mitglied im NRW-Landesvorstand der NPD und Kreisvorsitzender für Unna und Hamm, der seit Jahren enge Kontakte zu jenen Neonazis unterhält, die nun bei der „Rechten“ aktiv sind. (ts)